Holzbriketts müssen her! Ich konnte es mir nicht entgehen lassen, morgens im Prospekt gelesen, musste ich sofort zum großen Discounter, um mir ein paar Holzbriketts zum Testen einzukaufen.
Die Dinger hatte ich noch nie verfeuert, und wenn sie schon im Supermarkt neben dem Brot liegen, dann sollte ja was dran sein, ha, ha.
Der Reklamezettel für Holzbriketts
Angepriesen wurden die Holzbriketts mit einem Heizwert von 4.600 kcal, produziert nach DIN 51731. Der Anteil an Holzfaser wird mit 100% ohne weitere Zusätze deklariert. Der Ascheanteil sollte weniger als ein Prozent betragen, eine Verarbeitung von Tropenholz wird verneint.
Ersetzen Holzbriketts bald unser Brennholz?
Wird das Heizen mit Holzbriketts demnächst billiger?
Durch Erneuerbare Energie beim Discounter!
Der erste Eindruck vor dem Test
Erst mal ein Schreck: Die Holzbriketts waren hellgelb, im Prospekt waren die noch dunkelbraun. Egal, gesagt, gekauft! Die Verpackung aus Schrumpffolie war sehr stabil, man konnte die Briketts bequem darin zum Auto transportieren. Der erste Eindruck nach dem Öffnen der Verpackung: Mensch, riecht das komisch! Der zweite Schock kam sofort nach dem Ersten: Die zerbröseln ja! Zu schnell protestiert; es waren doch nur ein paar Krümel, die aus der Verpackung hinausfielen, nicht weiter tragisch.
Meine Nase sagt, es stinkt
Die Briketts waren abgepackt zu 5 Stück und mit 10 kg Einfüllgewicht deklariert.
Die Holzbrikett haben folgende Abmessungen: Die einzelnen Scheite sind 30 cm lang und 9,5 cm dick und lassen sich laut Hersteller halbieren oder vierteln.
Zunächst hatte ich zwei dieser Holzbriketts zu meinem kleinen Holzvorrat neben den Kaminofen ins Wohnzimmer gelegt. Ein schlechter Scherz: Nach kurzer Zeit stank das ganze Haus nach diesen. Da ich die Briketts am gleichen Abend nicht verfeuern konnte, hab ich sie gleich wieder raus gebracht, diesen Gestank mochte ich meiner Familie nicht mal einen Abend lang antun. Der Geruch lässt sich nur schwer beschreiben, nicht wirklich chemisch, aber auch kein Holzgeruch.
Holzbriketts verfeuern
Am nächsten Tag war es dann soweit, den Kaminofen erst mal mit Anmachholz bestückt, angezündet und ein paar Scheite Buchenholz zum Anheizen aufgelegt.
Ein Brikett habe ich nun ins Haus geholt und geviertelt. Ohne Hilfsmittel lassen sich die Briketts nicht zerteilen, da muss ein alter Schraubenzieher her. Eine schöne Sauerei finde ich, beim Zerteilen bröseln viele Späne auf den Fußboden, man sollte dass Prozedere nach draußen verlagern.
Als nun die Buchenscheite fast abgebrannt waren, habe ich die vier Teile des Holzbriketts auf die noch reichlich vorhandene Glut verteilt. Das Wettrennen Buche gegen Holzbriketts beginnt. Von meinen Buchenscheiten weiß ich ganz genau, wann ich zur Stelle sein muss, um wieder nachzulegen. Gespannt war ich, wie lange dieses Pressholz dem Feuer standhalten würde.
Nach 75 Minuten ist alles vorbei
Das Flammbild war auch bei gedrosselter Luftzufuhr angenehm hell, große Flammen lodern mit etwas schwarzem Rauch nach oben ins Rauchrohr. Die Briketts geben eine enorme Hitze ab, beim nächsten Mal nehme ich nur zwei Viertelstücke, das reicht! Die erste Euphorie ist nach einer dreiviertel Stunde vorbei, die Flammen gehen rasch zurück und übrig bleiben vier glühende runde, noch nicht auseinander gefallene zylindrische Körper der ursprünglichen Größe.
Nach einer weiteren halben Stunde ist der Spuk nun endgültig vorbei. Insgesamt 75 Minuten hat es gedauert, bis eine Menge Asche im Ofen und auf dem Fußboden die Krümel vom Auspacken übrig blieben.
Ein Holzbrikett zum Nachtisch, das Hauptgericht bleibt Buchenholz
Die Stinkerei und die produzierten Krümel beim Auspacken und Zerteilen ermuntern mich nicht, Holzbriketts als einzigen Energieträger zu verheizen. Auch die Brenndauer brachte kein herausragendes Ergebnis. Ein deftiger Buchen oder Eichenscheit ist mir lieber.
Ein unbestrittener Vorteil der Holzbriketts liegt in der Bevorratung und der Lagerung, sie sind leicht zu stapeln und man muss keine Hütten bauen, um sie zu trocknen. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass sich die Preise für Holzbriketts dem Brennholzpreis annähern werden und dadurch klassisches Brennholz mehr und mehr ersetzen.
Bleibt mir nur zu sagen: Mein Hauptgericht bleibt Buchenholz, als Nachtisch vielleicht mal ein Stückchen Holzbrikett.
Sehr geehrter Herr,
auf keinen Fall nimmt man Buchen- oder Eichenholz zum Anheizen, weil im Ofen bei kleiner als ca. 140 ° C die austretende Säure am Ofen kondensiert und ihn damit zerstört.
Also immer erst Buche und Eiche, wenn der Ofen heiß ist.
Tipp, Birkenholz brennt sehr gut an, sogar nass.
Grüße
O. Prantl
Also ich habe kürzlich in einem Anfall von Leichtsinn zwei solcher Briketts, die ich vom örtlichen Netto-Markt gekauft hatte, auf einmal in den Ofen geworfen. Das loderte gleich dermaßen los, dass ich Angst um den Ofen und sogar um mein Haus bekommen habe. Der ganze Brennraum war komplett mit Flammen gefüllt, die Zuluftöffnungen rauschten, Ofen und Abgasanlage knackten laut und unheimlich.
Also: Vorsichtig mit den Dingern sein!
Ich habe mir die Briketts dieses Jahr das erste Mal beim Discounter mi dem A im Namen besorgt. Sie stinken überhaupt nicht, weder beim Auspacken noch beim Verbrennen. Sie riechen sogar holzig. Ich werde sie mir wieder und in größeren Mengen besorgen, weil sie eine unheimliche Wärme, mehr noch als Buche oder Eiche, abgeben; auch noch als Glut. Mit diesen Briketts kann im Hinblick auf Heizwert kein anderes Angebot mithalten. Sie sind etwas für frostige Tage. Ich bin mehr als zufrieden damit.
Prima, dass Sie zufrieden sind. Der Geruch war damals extrem. Ich muss mir mal wieder eine Ladung besorgen und erneut testen. Danke für die Info und allzeit gutes Heizen. 😉
ich komm mit den brikets nicht klar. was nützt es, die brikets erst zerkleinern und dann alle halbe stunde nachlegen muss.
ich kaufe die brickets nie wieder. da gibt es die würfel von obi & co, die halten fast eine stunde und haben eine schöne flamme, und warm machen die auch.