Grillen mit Holz – Grillholz als Brennmaterial
Grillen mit Holz ist in unseren Breitengraden noch nicht so recht bekannt. Was in anderen Ländern schon seit ewiger Zeit praktiziert wird, kommt hier bei uns erst ganz langsam in Mode.
Ich möchte in diesem Artikel das Grillholz etwas näher betrachten. Unter anderem verrate ich dir, welches Holz zum Grillen bestens funktioniert, wo du es kaufen kannst und welche Anzündhilfen du benötigst.
Möchte man mit Grillholz erfolgreich seine Würstchen brutzeln, sind einige Dinge zu beachten damit man sich das Grillgut nicht verdirbt.
Mit welchem Grillholz wird gegrillt?
Als Grillholz benötigt man zunächst sehr fein gespaltene Buchenholzscheite. Die üblichen grob gespaltenen langen Scheite für den Kamin eignen sich nicht als Grillholz. Grillholz-Scheite sollen je nach Grill ca. 25cm lang und nicht viel dicker als 5-8cm sein. Das Grillholz sollte eine Restfeuchtigkeit von 20% nicht überschreiten, damit ein einwandfreier Abbrand und eine feine Glutentwicklung gewährleistet ist. Buchenholz gibt dem Grillgut einen besonderen Geschmack und ist in der Handhabung sehr sauber.
Der richtige Grill
Des weiteren sollten Sie einen für Grillholz gebauten Grill benutzen. Preiswerte Grills sind meist nur aus sehr dünnem Blech gefertigt und sind deshalb nicht zum grillen mit Holz geeignet.
Wer Grillholz kaufen möchte wendet sich am besten an seinen örtlichen Kaminholzhändler. Der erklärt sich sicher bereit, einige ausgesuchte Buchenscheite für kleines Geld bereitzustellen. Meist wird bei den Kaminholzhändlern das Buchenholz nur in großem Mengen verkauft, deshalb schau doch mal hier bei Amazon* vorbei, es gibt zahlreiche Anbieter, die dieses excellente Buchenholz für den Grill auch in Kleinmengen verkaufen.
Grillholz anfeuern
Schichte das Grillholz übereinander wie die Inianer ein Lagerfeuer. Dünnere Scheite kommen nach ganz unten, dickere ganz oben auf den Stapel. Unterhalb des Grillholz-Stapels legt man ein bis zwei Grillanzünder aus natürlichen Materialien z.B. gewachste Holzwolle oder Hobelspäne. Keinesfalls sollten Esbit oder Zeitungen als Anzündhilfe benutzt werden.
Grillen mit Brennholz macht richtig Spaß und man genießt ein umweltfreundliches und sauberes Grillvergnügen. Aber achte bitte auch auf die richtigen Anzünder, um die Holzscheite vernünftig zu entzünden.
Grillholz Glutbett aufbereiten
Wenn das Grillholz soweit abgebrannt ist, das keine Flammen mehr zu sehen sind, kann man langsam mit dem Grillen beginnen. Der Stapel Grillholz-Kohle wird nun gleichmäßig auf dem Boden des Grills verteilt, das Grillrost aufgelegt.
Aber Achtung….
…..es sollte nur noch Glut sichtbar sein und keine Flammen, das Grillholz ist je nach Scheidicke nach 30-45 Minuten abgebrannt.
Grillen mit Grillholz
Das Grillrost ist inzwischen aufgelegt, jetzt kann das grillen mit Holz losgehen. Damit sich ein schönes Glutbett entwickeln und erhalten kann, schließen wir wenn vorhanden die Luftschlitze und unterbrechen damit die Luftzufuhr.
Der Grill ist nun bereit zur Aufnahme des Grillgutes.
Guten Appetit.
Fassen wir nochmal die wichtigsten Punkte zusammen:
- Der Grill muß für Grillholz geeignet sein.
- Nur ausgesuchtes trockenes Holz kaufen.
- Vorrangig Grillholz aus Buchenholz auswählen.
- Holzscheite nicht zu dick und nicht so lang spalten. 20cm x 5-8cm sind ideal.
- Grillanzünder aus natürlichem und umweltschonenden Material wählen.
- Das Grillen kann etwa 30-45 Minuten nach dem Anzünden beginnen.
….. vielen Dank für die Tipps! Hätte ich vor unseren USA Trip finden sollen 🙂 Nach der 2. Aluschale mit schwarzem, meteoriten-ähnlichem Grillgut haben wir es aufgegeben. Wir werden es nun im Sommer erneut versuchen mit a) dünneren Holzscheiten b) mehr Geduld, bis die Glut da ist…
Hab das letztes Jahr in Kirgistan das erste mal gemacht und wollte es nun auch mal zu hause versuchen. Wir hatten damals zum anzünden Tannzapfen und Birkenäste genommen.
Jeder Saarländer grillt so. JEDER!!! Hier kennt man das garnicht anders.
Bisher habe ich noch nie mit Holz gegrillt, aber dein Beitrag hat mir richtig Lust darauf gemacht. Den richtigen Grill habe ich schon zu Hause, um mit Grillholz zu grillen, es fehlt nur noch das Holz. Aber das werde ich mir heute noch besorgen, schließlich ist ja dieses Wochenende endlich mal wieder perfektes Grillwetter und wenn ich mich an deine guten Tipps halte, sollte ja nichts schiefgehen 🙂
Ich freu mich jetzt schon auf die Würstchen
Ich habe noch eine kleine Frage: Geht auch Eichenholz?
Grillen mit Holz geht aber auch noch anders. Man muss nicht zwingend warten, bis das Holz zur Glut geworden ist, was ja letztendlich das Gleiche ist wie grillen mit Holzkohle (nur das man diese erst selbst erzeugt).
Statt dessen kann man auch über der offenen Flamme grillen, braucht dazu aber das richtige Grillgerät, z.B.:
A) Ein Schwenkgrill – also einen Rost der beweglich aufgehangen ist, z.B. an einer Kette und der hin- und her schwingen kann. Diesen Grill muss man ständig in Bewegung halten, die Flammen dürfen maximal kurz am Grillgut lecken.
B) Das Grillgut senkrecht einspannen und neben der Flamme aufstellen. In Finnland wird z.B. traditionell Lachs auf Bretter genagelt, ordentlich grobes Meersalz drauf und neben das Lagerfeuer gestellt.
Grillen über offener Flamme hat zwei Vorteile: stärkere Mailard-Reaktion (mehr Röstaromen, das ist letztlich das Gleiche wie wenn Profiköche mit dem Bunsenbrenner ans Fleisch gehen) und das Räucheraroma des verbrennenden Holzes.
Interessanter Ansatz – ich sehe trotzdem das “Standardgrillen” als praktischer an 😉 Auch wenn die Saarländer wohl alle so grillen – ich habe noch nie von jemanden gehört, der/die das so macht. Vielleicht sollte ich es auch mal ausprobieren – geschmacklich soll das ja auch wohl einige Vorteile haben. Da bin ich mal gespannt. Wie schaut es eigentlich bei dir aus? Ist ja jetzt schon einige Jahre her der Beitrag – Bist du inzwischen gewechselt zum Grillen mit Holz oder machst du es im Alltag dann doch mit Kohle?
Im Sommer testete ich mehrfach die neue Version des Grillens, die mir bisher nicht geläufig war. Zunächst war das Fleisch recht verkohlt, wenn man dann aber dle Kniffe lernt, will man nicht mehr anders. Das Holz muss nahezu völlig verbrannt sein, bevor man das Grillgut auflegt, das ist alles. Also probiert es aus!
Lieber Herr H.J. Schmidt,
Wir Saarländer grillen nicht! Wir schwenken ? wenn sie schon angeben, dann bitte richtig !
LG aus dem Saarland
Ich grille, hier auf Sardinien, schon seit 15 Jahren so.
Zum Einen, weil Grillkohle hier nur aus Russland oder Brasilien kommt (gar nicht öko), zum Anderen, weil der Umweg über den Köhler nicht nötig ist – vor allem, wenn man selbst genug Holz hat.
Ich verbrenne Zweige und Äste aus unserem Macchia-Grundstück (Eiche, Wolfsmilch, Rosmarin, Olive, wilde Obstbäume und vor allem Lentiscio und auch immer mal ein paar Pinien-Zapfen). Natürlich ist alles absolut trocken (2 und mehr Jahre gelagert):
Mit selbstgebautem Schwenkgrill, der an der Kette hoch gezogen wird, beginne ich, sobald das Feuer nicht mehr qualmt und die Flammen nicht zu hoch lodern. Notfalls wird der Rost mal hochgezogen (über 50 cm Spiel).
Ich spare damit Geld, schone die Umwelt, entsorge das anfallende Kleinholz, habe Spaß und das Essen hat einen guten Geruch und Geschmack. Weiterhin geht es schneller und die zurückbleibenden Holzkohle-Reste (Löschen nach dem Grillen), sorgen für eine gute Erde (Terra Preta).