Brennholz ist ein natürlicher Brennstoff und sollte wenn möglich auch in der Natur getrocknet werden. Um den optimalen Heizwert aus dem Kaminholz erzeugen zu können, muß Ihr Kaminholz richtig getrocknet werden und eine optimale Holzfeuchte haben.
Optimal heißt zwischen 10% und 18%; eine maximale Restfeuchtigkeit von 22% kann noch toleriert werden. Eine minimale Restfeuchtigkeit von 10% sollte allerdings nicht unterschritten werden, weil die Holzsubstanz im Kamin-Ofen sonst zu schnell verbrennt.
Merke:
Je geringer die Holzfeuchte im Brennholz, desto höher ist die Energieausbeute.
Wie lange sollte Brennholz zum trocknen lagern?
Die ganze Welt spricht davon, Hartholz mindestens zwei bis drei Jahre zu lagern, um eine endgültige Restfeuchte von unter 20% zu erreichen. Das ist mir viel zu pauschal und tatsächlich hängt es von vielen Faktoren ab, nach welcher Zeit die Trocknung abgeschlossen ist.
In einem meiner Versuche habe ich im Dezember frisch geschlagenes Buchenholz mit einer durchschnittlichen Scheitgröße von 10-12 cm in eine Gitterbox geschüttet und mit etwas Abstand nur von oben mit einem Wellblech abgedeckt. Die Gitterbox habe ich dann von allen Seiten frei, an eine luftige Stelle gestellt, damit der Wind von allen Seiten ungehindert hindurch ziehen konnte.
Die Holzfeuchte habe ich einmal Ende August und einmal im Oktober des darauffolgenden Jahres gemessen. Hierzu habe ich jeweils drei verschiedene Holzscheite gespalten und im mittleren Segment der Scheite die Feuchtigkeit gemessen. Im August hatte ich ein durchschnittliches Ergebnis von 19% und im Oktober ein durchschnittliches Ergebnis von 21% Restfeuchte. Man sieht an diesem Experiment, das ein luftiges, regengeschütztes Lagern des Brennholzes eine schnelle Trocknung herbeiführt.
Dieses Experiment ist natürlich nicht wissenschaftlich fundiert, man sieht aber …..es geht doch!
Wie misst man die Holzfeuchte im Brennholz?
Es gibt im Brennholzhandel zwei unterschiedliche Möglichkeiten die Holzfeuchte zu messen. Zum einen mit der Darr-Methode oder auch Darrprobe genannt, zum anderen mit handelsüblichen Holzfeuchtemeßgeräten, die es im Versandhandel schon für unter 100 EUR zu kaufen gibt.
Bei der Darr-Methode, bei der das Darrgewicht des Holzes ermittelt wird, benötigt man einen so genannten Darrofen (Dörrofen) , ein handelsüblicher Backofen tut aber seine Dienste hier auch. Ebenfalls wird eine genaue (Brief) Waage benötigt.
Für alle die kein geeignetes Holzfeuchte-Messgerät zur Hand haben, erkläre ich nun die Darr-Methode.
Holzfeuchte mit der Darrprobe ermitteln
Die Darrprobe ist neben der elektrischen Widerstandsmessung mit Holzfeuchte-Messgeräten eine sehr genaue Messmethode zur Bestimmung der Holzfeuchte, die auch oft in Laboratorien eingesetzt wird. Die genaue Methodik des Prüfverfahrens ist in DIN 1048 Teil 5 festgeschrieben. Der Masseverlust beim Erhitzen des Prüfguts ergibt nach untenstehender Umrechnung den Feuchtigkeitsgehalt.
Das Nassgewicht wird mit dem Darrgewicht nach untenstehender Formel ins Verhältnis gesetzt. Als Ergebnis erhält man die relative Holzfeuchte in %.
(Nassgewicht – Darrgewicht) | |||
———————————- | x 100 | = | Holzfeuchte in % |
Darrgewicht |
Durchführung der Darrprobe
Zunächst wird der Darrofen auf die erforderliche Temperatur von 105 °C aufgeheizt.
Aus drei verschiedenen Holzscheiten wird eine Probe mit ca. 5×5 cm bis 10×10 cm herausgesägt.
Die Schnittstellen sollen durch den Sägevorgang nicht erheblich erwärmt werden, da die Meßergebnisse sonst verfälscht werden. Die drei verschiedenen Holzquader werden nun auf einer genauen Briefwaage gewogen um dadurch das Nassgewicht jeder einzelnen Holzprobe zu ermitteln.
Nun legt man die Holzquader zum trocknen in den Darrofen. Nach drei Stunden nimmt man die Holzstücke aus dem Ofen und notiert wiederum das Gewicht. Diese Prozedur wird jetzt so lange stündlich wiederholt, bis keine Gewichtsveränderung mehr ansteht. Das zuletzt gemessene Gewicht ist nun das Darrgewicht, auch Trockengewicht.
Mit der obenstehenden Formel kann jetzt die Restfeuchte im Holz ermittelt werden. Addiert man die drei errechneten Ergebnisse und dividiert dass Ergebnis durch drei, erhält man die durchschnittliche Holzfeuchtigkeit.
Beispiel:
Die erste Holzprobe hat ein Nassgewicht von 250 Gramm. Die Trockenprobe / Darrprobe ergibt ein Gewicht von 210 Gramm. Setzt man nun die Gewichte in die obenstehende Formel ein, ergibt sich eine Holzfeuchte im Holz von ca 19%. So verfährt man nun mit allen drei Proben, bildet den Durchschnitt und fertig.
Demnächst hier: > Darrproben-Rechner zur Ermittlung der Holzfeuchte
Zum Thema Bestimmung des Wassergehaltes im Brennholz gibt es beim TFZ Bayern eine interessante Broschüre.
Ich habe noch niemanden gesehen, der bei Buchenholz die Restfeuchte mit einem Holzfeuchte-Messgerät feststellen kann – das Holz ist viel zu hart – die Prüfspitzen können gar nicht ins Holz dringen…!!! Messung somit unmöglich!
Bei Buche geht man in der Regel von 3 Jahren Lagerung aus, dann kann man es unbedenklich verwenden.
Hallo Günter,
die Spitzen des Holzfeuchtemessgerätes müssen auch nicht tief in das Holz eindringen. Merke: Unmittelbar bevor man den Holzscheit auf seine Feuchtigkeit hin untersucht, wir er einmal in Längsrichtung gespalten. Nur so erhält man ein optimales Ergebnis.
Günter hat recht: Die Spitzen gehen überhaupt nicht ins Buchenholz! Damit sind die elektrischen Prüfungen gar nicht durchführbar bzw. ist das Ergebnis auf jeden Fall falsch.
Und dass man das Holzstück vor dem Prüfen spaltet, ist wohl hinlänglich bekannt.
Demzufolge bleibt bei Buche nur die Erfahrung – 3 Jahre sind selbst unter ungünstigen Bedingungen optimal – oder die Darrprobe, die ein normal denkender Mensch aber mit Sicherheit nicht anwenden wird…
@Werner
Die Spitzen müssen nichtmals stark ins Holz hineingetrieben werden. Eben kurz mit wenig Kraft andrücken reicht voll und ganz aus. Wenn die Spitzen ein zehntel Millimeter im Holz stecken, ist das allemal ausreichend.
Wenn der Scheit frisch gespalten ist, warum sollte man sich dann die Mühe machen und die Spitzen mit aller Gewalt tief ins Holz hineindrücken? Ich hab doch dann mein frisches Holz direkt an der Oberfläche!
Wir haben auf dieser Basis Tests mit preisgünstigen Hobbbygeräten und professionellen Holzfeuchte-Messgeräten gemacht.
Die Ergebnisse sagten allesamt aus, dass die Spitzen der Messgeräte nur marginal ins Holz eindringen müssen, um ein ordentliches Messergebnis zu erhalten. Ob die Spitzen 0,1 mm, 1mm, oder 3-5 mm tief im Holz steckten, brachte beim Messergebnis nur unbedeutende Unterschiede.